Weinfehler Korkton: Daran erkennst du, ob ein Wein korkt

Weinfehler Korkton: Daran erkennst du, ob ein Wein korkt

Weinfehler erkennen

Dieser Weinfehler ist nicht nur untern Kennern bekannt und selbst ein Schraubverschluss aus Metall schützt den Wein nicht vor dem Phänomen Korkton. Auch bekannt unter den Bezeichnungen Korkfehler, Korkgeschmack, Korkschmecker, Korker, Kork oder Stoppler (vor allem in Österreich). Zwar ist dem Wein der Korkton optisch nicht anzusehen, jedoch wird ihn aufgrund der veränderten Geruches auch der Laie sofort erkennen. Befallen kann er übrigens sowohl Rotwein als auch Weißwein.

Eine herbe Enttäuschung

Die Arbeit ist geschafft und du freust dich auf ein herrliches Glas Wein am Feierabend. Doch nach dem Öffnen des edlen Tropfens folgt sogleich die herbe Enttäuschung. Ein unangenehm modriger Geruch kommt dir entgegen und der Wein schmeckt bitter, muffig und seltsam scharf. Ein deutliches Zeichen, dass der Wein korkt. Ganz klar: Der Abend ist gelaufen!

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Die Ursachen des Korktons

Verursacht wird der bekannteste und häufigste Weinfehler durch 2,4,6-Trichloranisol (TCA). Das Fatale: Er wird nicht ausschließlich durch einen Korkverschluss ausgelöst, sondern kann auch in Flaschen mit Schraubverschluss auftreten. In diesem Fall bildet sich statt TCA TBA (Tribromanisol), welches durch behandeltes Holz oder Weinkartons in den Schraubverschluss und damit in den Wein gelangen kann. Dies ist jedoch die Ausnahme, denn grundsätzlich genießen Drehverschlüsse den Ruf, dass Korkfehler nahezu ausgeschlossen sind.

Wie es genau zum Entstehen von TCA im Kork kommt, ist noch nicht vollständig erforscht, jedoch sind Bleichmittel in der Korkverarbeitung vermutlich die häufigste Ursache. Der Stoff kann zudem bereits bei der Behandlung des Rohmaterials, der Korkeichen, mit chlorhaltigen Pilzmitteln entstehen.

Ein weiterer Grund für den Weinfehler sind chlorhaltige Substanzen (wie Reinigungsmittel), die mit dem Phenol im Naturkork reagieren. Produkt dieser chemischen Reaktion können Schimmelpilze sein. Man vermutet, dass die Stoffwechselprodukte dieser Mikroorganismen in Form von TCA in den Korken gelangen und zu dem muffigen Geruch führen. Aber auch TCA-haltige Lagerkartonagen und Paletten können an der Entstehung des Korkgeschmacks verantwortlich sein.

Schleichender Kork

Neben dem klassischen Korkton gibt es darüber hinaus den sog. schleichenden Kork. Darunter versteht man nicht klar definierbare, leicht muffige, stumpfe Noten, die im ersten Moment gar nicht so leicht zu erkennen sind. Erst im Vergleich mit einem fehlerfreien Sorte aus demselben Jahrgang werden sie deutlich.

  • Trick zum besseren Erkennen eines Korkfehlers: Wenn du dir nicht ganz sicher bist, ob es sich um einen Korkfehler handelt, kannst du etwas Mineralwasser zum Wein gießen. Die Kohlensäure bewirkt eine wesentliche Verstärkung der unangenehmen Gerüche und und erleichtert die Wahrnehmung etwaiger Weinfehler.

Ist korkender Wein gesundheitsschädlich?

Trichloranisol gehört zu den Phenolabkömmlingen, die an sich gesundheitsschädlich und unverträglich sind. Dennoch sind die im Wein enthaltenen Mengen so gering, dass sie als nicht gesundheitsschädlich durchgehen. Da korkender Wein aber sowieso ungenießbar ist und definitiv kein Trinkvergnügen bietet, solltest du ihn unbedingt wegschütten und lieber eine neue Flasche aufmachen.

Experten schätzen, dass ca. fünf bis acht Prozent aller verwendeten Korken fehlerhaft sind. Die Chance, dass Flasche Nummer zwei (sofern es sich nicht um den gleichen Wein handelt ;-) ) also wieder einen Korker aufweist, ist ziemlich gering.

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